Von Katzenhilfe Neuwied e.V., letzte Aktualisierung am 19.12.2022 um 11:51h
Unser Verein betreut mehrere Gruppen verwilderter Haustiere
Wenn immer mehr Katzen das Zuhause entern
Die Betreuung „wilder“ Katzenkolonien ist ein Herzstück jeder Tierschutzarbeit rund um die schnurrenden Vierbeiner. Dabei handelt es sich so gut wie immer um Tiere, die irgendwann von ihren Besitzerinnen und Besitzern ausgesetzt wurden, sich in der Folge ungezügelt vermehrt und zu Überlebensgemeinschaften zusammengeschlossen haben. Während die Elterntiere den Umgang mit Menschen meist gewöhnt sind, betrachten Generationen von Nachwuchs uns Zweibeiner mit Skepsis bis Ablehnung – was ihre Versorgung nicht eben vereinfacht.
Auch die Katzenhilfe Neuwied betreut teils seit Jahrzehnten solche Ansammlungen verwilderter Haustiere. In der Regel werden die Vierbeiner – manchmal in Kooperation mit anderen Vereinen - eingefangen, kastriert und tierärztlich versorgt, bevor wir entscheiden, wie es mit ihnen weitergeht. Wer zahm genug ist, um vermittelt zu werden, oder zu alt, um noch länger draußen klarzukommen, bleibt bei uns und findet hoffentlich schnell ein gutes Zuhause.
Wo dies wegen beharrlicher Ablehnung jeglichen Menschenkontakts unmöglich erscheint, werden die Tiere an ihren angestammten Platz zurückgebracht, wenn eine regelmäßige Versorgung – durch uns oder tierliebe Anwohner – sichergestellt werden kann. Natürlich statten wir diese Plätze mit trockenen und warmen Hütten aus, sorgen für ausreichend Futter, achten darauf, dass kranke Tiere zum Tierarzt gebracht und „Zuwanderer“ ebenfalls kastriert werden. Denn nur so lassen sich die Probleme, die diese Katzen haben und bereiten, auf Dauer lösen.
Wie diese Probleme aussehen, konnten wir erneut feststellen, als uns Tierfreunde auf die prekäre Lage auf einem Hof im Landkreis Neuwied aufmerksam machten. Wie so häufig war auch dieses Gehöft mit der Zeit zu einer beliebten Anlaufstelle streunender Katzen geworden. Da die meisten Tiere unkastriert waren, vermehrten sie sich überaus schnell, was die Hofbesitzer an die Grenzen dessen brachte, was sie leisten konnten. Unser Hilfsangebot kam deshalb wie gerufen und wurde nicht lange diskutiert.
Die erste Fütterungsaktion wurde von den rund zwanzig struppigen Samtpfoten mit großer Begeisterung angenommen. Die Vorstellung beim Tierarzt kam leider nicht für jede der Miezen rechtzeitig: Zwei Tiere mussten sofort von ihren Leiden erlöst werden. Eine traurige Situation, die leider nicht ungewöhnlich ist. Denn in solchen Gruppen, die mehr oder weniger sich selbst überlassen sind, verbreiten sich Krankheiten schnell und besonders alte und weniger robuste Tiere überleben meist nicht lange.
Glücklicherweise sind die meisten der Katzen in einem ansehnlichen Zustand. Und da viele von ihnen mehr oder weniger zahm sind, können sie bald in ein neues Zuhause vermittelt werden. Bei dieser Aufgabe helfen uns auch benachbarte Tierschutzvereine, denen wir herzlich für die unkomplizierte Zusammenarbeit danken. Schließlich sind derzeit alle Tierheime mehr als gut gefüllt.
Doch es gibt auch in dieser Gruppe Katzen, die sich nicht mehr auf ein enges Zusammenleben mit Menschen einstellen können. Sie werden auf dem Hof bleiben und dort künftig mit unserer Hilfe betreut.
Übrigens betreut unser Verein zurzeit fünf Höfe, ein Damwildgehege und je einen Futterplatz in Dierdorf und Puderbach. Wer uns bei dieser Arbeit unterstützen will, ist natürlich sehr willkommen. Neben Helferinnen und Helfern, die regelmäßig nach den Tieren schauen, brauchen wir auch eine Menge Futter für diese aufwändige Aufgabe, die außerdem unser Tierarztbudget strapaziert.
Nähere Informationen: 0157 – 52 68 76 61.