Von Katzenhilfe Neuwied e.V., letzte Aktualisierung am 14.08.2019 um 22:34h

Kleiner Katzenverstehen mit ganz großem Herzen

Tim und Leon
Tim und Leon - © Copyright: Privat

Ohne unsere zahllosen wundervollen Helferinnen und Helfer wäre unsere Tierschutzarbeit nicht zu bewältigen. Und weil es so viele tolle Menschen sind, die uns immer wieder unterstützen, heben wir ungern jemanden hervor – das würde den anderen Unverzichtbaren einfach nicht gerecht.

Doch nun müssen wir eine Ausnahme machen: Denn Tim ist erst elf – und schon ein wahrhaft „großer“ Katzenflüsterer. Gerade mal zehn Tage ist es her, da gaben wir ihm und seiner Mama Susanne vier fauchende und spuckende kleine Fellbündel in Pflege. Nicht umsonst gilt Susanne seit langem als eine unserer erfolgreichsten Bestien-Zähmerinnen.

Diesmal aber nahm sich Tim der kleinen Monster an, sie durften sogar in sein Zimmer einziehen. Geduldig saß er Stunde um Stunde bei der zauberhaften Höllenbrut, um sie an die Gegenwart von Menschen zu gewöhnen – und ein paar seiner Freunde mussten die eigenwilligen Kätzchen auch gleich noch ertragen. Sodann nutzte Tim den Spieltrieb seiner wilden Schützlinge schamlos aus – und kann mit seiner Methode sensationelle Erfolge verbuchen: Seine kleinen Freunde haben ihn nicht nur als Spielkameraden akzeptiert, sie marschieren auch freiwillig in ihre Box, wenn er sie dazu auffordert, und sie lassen sich sogar von ihm streicheln.

Noel
Noel - © Copyright: Privat

Nur wer weiß, wie viel Wochen oder gar Monate es mitunter dauert, bis Wildlinge sich nicht mehr hinter Schränken und Kommoden verstecken, wenn ein Mensch den Raum betritt, kann ermessen, wie außergewöhnlich talentiert unser junger Helfer ist. Dafür ziehen wir den Hut vor dir, Tim. Das ist wirklich große Klasse!

Natürlich ist davon auszugehen, dass unser junger Katzenversteher sein Talent geerbt hat. Aber das, was an Ausdauer und Einfühlungsvermögen hinzukommen muss, um einen solchen Erfolg verbuchen zu können, ist nicht nur für einen Elfjährigen außerordentlich.

Vor allem freuen wir uns natürlich für die (ehemals) wilden Katzenkinder. Denn sie haben nun eine echte Chance, bald ein schönes Zuhause bei verständnisvollen Menschen zu finden, statt womöglich jahrelang im Katzenschutzheim auf eine solche Gelegenheit warten zu müssen. Gerade diese Samtpfoten haben allen Einsatz verdient, denn Wildlinge sind menschengemacht: Die Nachkommen von ausgesetzten oder zurückgelassenen unkastrierten Katzen vermehren sich völlig unkontrolliert und kämpfen ohne menschliche Fürsorge täglich um ihr Überleben, geplagt von Krankheit, Hunger und Verfolgung.

Zurück zu Tim, unserem „zweibeinigen Nachwuchs“. Mit Menschen wie ihm wächst Hoffnung – darauf,  dass unsere Nachfolger bereits heranwachsen. Aber auch darauf, dass es in der kommenden Generation mehr Menschen mit Herz und Verantwortungsgefühl gibt als gleichgültige Egoisten. Selbst wenn Tim bis zum Ende seiner Tage niemals wieder einen Finger für ein anderes Wesen rühren würde, hat er schon jetzt mehr getan, als mancher Mensch in seinem ganzen Leben. Denn: Wer nur ein Leben rettet, rettet die ganze Welt.

 

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