Von Katzenhilfe Neuwied e.V., letzte Aktualisierung am 1.04.2019 um 22:47h

Es geht los: Babyboom im Miezhaus

Carrie
Katzenbabys... - © Copyright: Doris Litz

Es ist so weit: Bei der Katzenhilfe Neuwied wurde kürzlich die erste trächtige Katze aufgenommen. Für uns ist das der Startschuss in eine voraussichtlich lange „Saison“. Denn der heiße Sommer und der folgende milde Winter sprechen dafür, dass der Nachwuchs in diesem Jahr nicht nur früh, sondern auch reichlich kommen wird.

Finn
...sind süß und werden zu... - © Copyright: Doris Litz

Dabei folgt das Geschehen seinem ganz eigenen Rhythmus. So sind es anfangs die trächtigen Katzen, die (hoffentlich!) den Weg zu uns finden. Meist sind sie nicht einmal ein Jahr alt – die Babys aus dem letzten Sommer eben, deren Menschen „vergessen“ haben, ihre Tiere rechtzeitig kastrieren zu lassen, und sich nun der Verantwortung entziehen, indem sie sich kurzerhand von der trächtigen Katze trennen.

Etwas später werden dann auffällig viele Katzenmütter samt Nachwuchs „gefunden“.  Um ihnen die Hektik des Tierheimalltags zu ersparen, kommen sie in der Regel auf unseren „Saison-Pflegestellen“ unter. Glücklicherweise gibt es eine ganze Reihe von Tierfreunden, die jedes Jahr wieder bereit sind, eine oder gar mehrere Katzenfamilien zu beherbergen, bis für alle ein gutes Zuhause gefunden ist.

In der letzten Phase, wenn es bereits auf den Herbst zugeht, stehen dann die wirklichen Problemfälle vor unserer Tür: Kätzchen, die draußen geboren wurden, und bislang keinen Kontakt zu Menschen hatten. Eines haben sie alle gemeinsam: Zweibeiner sind ihnen äußerst suspekt und je nach Mentalität zeigen sie dies durch panischen Rückzug, heldenhaftes Fauchen oder den entschlossenen Einsatz ihrer kleinen Zähne und Krallen.

Katzenbabys
...wundervollen Begleitern, wenn... - © Copyright: Doris Litz

Für uns beginnt mit dem Einzug der kleinen Wildlinge ein langer Prozess, der uns und unseren scheuen Schützlingen eine Menge Geduld und Beharrlichkeit abfordert. Denn: Je älter sie bei ihrem Einzug sind, umso schwieriger ist es, die kleinen Wilden zu zähmen. Das ist aber unbedingt notwendig, denn nur wenige Menschen sind bereit, ihr Leben mit einer Katze zu teilen, die auch nach Jahren noch keine Lust hat, mit ihren Menschen das Sofa zu teilen oder sich gar streicheln zu lassen.

So kommt es immer wieder vor, dass ganze Würfe bis zu zwei Jahren bei uns bleiben, bis sie Menschen endlich so weit vertrauen, dass eine Lebensgemeinschaft denkbar und aussichtsreich ist. Allerdings haben unsere Wildlinge durchaus auch ihre guten Seiten, denn sie sind meist sehr soziale Tiere und kommen hervorragend mit anderen Katzen und sogar Hunden klar.

Trotzdem wäre es natürlich besser, sie würden gar nicht erst so große Ängste gegenüber ihren Rettern entwickeln. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass Katzen und ihr Nachwuchs nicht ausgesetzt, sondern bei einem Tierschutzverein abgegeben werden. Um dies zu erreichen, verzichten wir bei Katzenbabys schon seit vielen Jahren auf eine Abgabegebühr. Einzige Voraussetzung: Die Besitzer verpflichten sich, die Muttertiere kastrieren zu lassen, damit unerwünschter Nachwuchs künftig verhindert wird. Sollten die Kosten ein Problem sein, helfen wir auch dabei.

Carrie
...sie rechtszeitig an Menschen gewöhnt werden. - © Copyright: Doris Litz

Werden die Kätzchen dennoch draußen geboren, ist es entscheidend, dass sie möglichst früh von uns eingefangen und an die Gesellschaft von Menschen gewöhnt werden. Leider passiert es recht häufig, dass Menschen die Katzenmütter und ihren Nachwuchs erst einmal eine lange Zeit beobachten und vielleicht sogar füttern, bis sie uns  informieren und darum bitten, die Tiere in unsere Obhut zu nehmen. Aber: Jeder Tag, der abgewartet wird, erschwert unsere Arbeit dramatisch.

Deshalb unser Appell: Wenn Sie eine streunende Katze in ihrer Nachbarschaft bemerken, die offensichtlich kein Zuhause hat, melden Sie sich schnellstmöglich. Im günstigsten Fall können wir das Tier kastrieren lassen, bevor es trächtig ist. Zumindest ist es aber deutlich leichter und für die Mutter sicherer, wenn sie ihre Babys in unserer Obhut bekommt. Spätestens, wenn eine Katze mit ihrem Nachwuchs in Ihrem Garten auftaucht, sollten Sie uns oder einen anderen Tierschutzverein rufen. Im schlimmsten Fall schauen die süßen Babys von heute ansonsten in einigen Monaten mit ihrem eigenen Nachwuchs bei Ihnen vorbei.

Nähere Informationen: 0157 – 52 68 76 61.

nach oben